Flyer «Zusammenarbeit mit dem Arzt»
Medikamente wirken nur, wenn sie regelmässig eingenommen werden ("Adhärenz", "Compliance") – Basis dafür ist ein Vertrauensverhältnis zwischen Patient/in und Arzt/Ärztin. Letztere sollten sich ausreichend Zeit nehmen und offene Fragen beantworten. Dafür ist es nützlich, wenn sich die Patienten vorbereiten und Beobachtungen und Fragen notieren. Wer sich nicht gut betreut fühlt, kann sich nach einer Alternative umsehen oder eine Zweitmeinung einholen.
Eine gestörte Compliance – wenn also z.B. die Medikamente nur unregelmässig oder reduziert eingenommen werden – ist manchmal nachvollziehbar, z.B. zu Beginn einer Schwangerschaft. Wir empfehlen aber immer, möglichst frühzeitig den/die zuständige/n Neurologen/-in zu kontaktieren. Ein aus diesem Grund ausgelöster Anfall kann nicht nur die Schwangere verletzen, sondern auch ein ungeborenes Kind gefährden. Wer nach lückenhafter Medikamenteneinnahme Auto fährt und wegen eines Anfalls einen Unfall verursacht, riskiert eine Bestrafung.
Ein Alarm im Smartphone oder diverse Apps können helfen, täglich an die regelmässige Einnahme der Medikamente zu denken. Ebenso sind Rituale hilfreich, z.B. die Medikamente immer am selben Ort in Sichtweite aufzubewahren oder immer bei einer bestimmten Tages-Aktivität einzunehmen.
Manche Apotheken bieten auch einen «Blisterservice» an. D.h. die Tabletten werden für jeden Einnahmezeitpunkt hygienisch in kleine Plastikbeutel verpackt. Die Kosten übernimmt die Grundversicherung für alle, die mehr als drei verschiedene Tabletten pro Tag einnehmen müssen.