Epilepsie ist häufiger, als viele denken. Am Luzerner Kantonsspital erfahren Betroffene und Interessierte am 7. November 2019 mehr über Cannabis bei kindlichen Epilepsien sowie zum Thema Kinderwunsch und Schwangerschaft mit Epilepsie.

Fabian Unteregger

(Luzern)  Rund ein Prozent der Bevölkerung hat Epilepsie – im Kanton Luzern mit gut 400‘000 Einwohnern sind also etwa 4000 Menschen betroffen. Heute weiss man, dass die Erkrankung nur selten vererbt wird und ein normales Familienleben möglich ist. Sehr alt ist diese Erkenntnis nicht: Noch bis 1980 galt in etlichen US-Bundesstaaten ein Heiratsverbot für Epilepsiebetroffene.

An der kostenlosen Veranstaltung der Schweizerischen Epilepsie-Liga mit dem Luzerner Kantonsspital und Epi-Suisse am 7. November 2019 erfährt das Publikum von kompetenter Seite mehr darüber, was es mit Epilepsie zu Kinderwunsch, Schwangerschaft und die Zeit rund um die Geburt zu beachten gilt. Insbesondere Medikamente mit dem Wirkstoff Valproat können ungeborenen Kindern schaden, wenn die Mutter sie während der Schwangerschaft einnimmt. Prof. Dr. Barbara Tettenborn, Chefärztin der Neurologie des Kantonsspitals St. Gallen sowie Dr. Markus Hodel, Chefarzt für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin an der Luzerner Frauenklinik, werden als ausgewiesene Fachleute hierüber informieren.

Im letzten Vortrag des Abends geht es um epilepsiebetroffene Kinder: Neuropädiaterin Dr. med. Karoline Otten vom Kinderspital Luzern wird auf den Einsatz von Cannabis bei Epilepsie eingehen. Das erste Epilepsie-Medikament mit Cannabidiol auf der Basis von Hanf ist in den USA und der EU bereits zugelassen – die Erwartungen vieler Betroffener sind hoch.

Die Veranstaltung bietet Zeit für Fragen und Diskussion. Anschliessend ist das Publikum zu einem kleinen Apéro eingeladen.