Mai 2016 – Rund 15‘000 Kinder in der Schweiz leben mit Epilepsie. Rund zwei Drittel sind dank Medikamenten anfallsfrei. Das restliche Drittel stellt Eltern und Ärzte vor grosse Herausforderungen. Mit diesem Thema befasst sich eine öffentliche Veranstaltung der Schweizerischen Epilepsie-Liga im Kantonsspital Graubünden am Donnerstag, 12. Mai 2016.

(Chur) Medikamente nehmen nahezu alle Epilepsiebetroffenen, doch nicht immer erreicht man so das Ziel eines Lebens ohne Anfälle. Allerdings gibt es neben Tabletten noch weitere Möglichkeiten, um die Zahl der Anfälle zu verringern oder sogar auf Null zu bringen: Lässt sich der Ursprung des „Gewitters im Hirn» genau orten, so kommt eine Operation infrage. Dabei kann nach gründlichen Abklärungen der Anfallsherd entfernt werden. Gelingt das, steigt häufig mittelfristig der Lernerfolg, weil die Belastung durch die Anfälle wegfällt. Georgia Ramantani vom Kinderspital und von der Schweizerischen Epilepsieklinik in Zürich berichtet dazu aus erster Hand.

Weitere Behandlungsoptionen sind die ketogene Diät und der Vagusnervstimulator. Eine äusserst fettreiche und kohlenhydratarme Ernährung imitiert den Zustand des Fastens. Bei manchen epilepsiebetroffenen Kindern ist sie das beste Mittel, um Anfälle zu reduzieren – allerdings stellt sie die ganze Familie vor erhebliche Herausforderungen. Über Chancen und Grenzen der ketogenen Diät referiert in Chur Oswald Hasselmann, Leitender Arzt Neuropädiatrie am Ostschweizer Kinderspital.

Ein Vagusnervstimulator funktioniert als eine Art Hirnschrittmacher über einen Nerv am Hals und kann die Lebensqualität ebenfalls deutlich verbessern. Elmar Keller, Leitender Arzt am Kantonsspital Graubünden, führt durch den Abend und stellt die Theorie und seine praktischen Erfahrungen bei Kindern vor.

Öffentliche Veranstaltung der Schweizerischen Epilepsie-Liga für Angehörige, Betroffene und Interessierte, gratis
Donnerstag, 12. Mai 2016, 18.00 Uhr bis 19.45, anschl. Apéro
Chur, Kantonsspital Graubünden, Loëstrasse 170, Hörsaal