Die französische Neurologin Anne Beaumanoir erhält die höchste Auszeichnung der Schweizerischen Epilepsie-Liga.
(Zürich, Oktober 2021) Einem grösseren Publikum bekannt wurde sie durch «Annette, ein Heldinnenepos» von Anne Weber, das 2020 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde und parallel auf Deutsch und Französisch erschien. Das Epos erzählt mit grosser Sprachkraft von Beaumanoirs Engagement in der französischen Résistance und später für die algerische Unabhängigkeit.
Doch Anne Beaumanoir leistete auch im Bereich der Epileptologie Besonderes. Zwanzig Jahre lang, von 1970 bis 1990, leitete sie das entsprechende Team am Universitätsspital Genf (HUG), publizierte zu Epilepsie vor allem bei Kindern und organisierte wichtige Kongresse. Seit 2010 ist sie Ehrenmitglied der Epilepsie-Liga.
Die Epilepsie-Liga verleiht ihr nun die Tissot-Medaille für besondere Dienste für die schweizerische Epileptologie. Die Medaille hat ihren Namen von dem Schweizer Arzt und Volksgesundheitsschriftsteller Samuel Auguste Tissot (1728–1797), der das erste moderne Lehrbuch über Epilepsie überhaupt veröffentlichte, und wird seit 2007 alle zwei Jahre verliehen.
Bücher von und über Anne Beaumanoir:
«Annette, ein Heldinnenepos» (2020)
Autobiografie «Wir wollten das Leben ändern», Band 1 und Band 2
Foto: Anne Beaumanoir ca. 1940